Die Spanische Hofreitschule ist die in der Hofburg, der ehemaligen Residenz der Habsburger Monarchen in Wien, ansässige Reitschule. Um 1565 gegründet, diente die Spanische Hofreitschule dem kaiserlichen Nachwuchs der Habsburger über Jahrhunderte zum Erlenen der Reitkunst.

Obwohl die Reitschule offiziell den Namen „Königlich-kaiserliche Stadtreitschule beträgt, wir sie bereits seit dem 19. Jahrhundert als Spanische Hofreitschule bezeichnet.spanish-riding-school

Name

Die Tatsache, dass die Hofreitschule die Länderbezeichnung „spanisch“ im Namen trägt, beruht auf zwei Tatsachen. Zum einen herrschten die Habsburger als Kaiserfamilie des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation auch jahrhundertelang über Spanien. Während der Kaiser in Wien den Thron bestieg, residierte sein Stellvertreter stets in Spanien (meist in Madrid) und war zugleich Königreich beider Sizilien und Neapels.

Der dadurch anfallende Austausch zwischen Gütern materieller wie immaterieller Art und wirtschaftlicher und kultureller Art umfasste auch Pferde, die, ursprünglich als andalusische Art nach Österreich gelangend, bald mit mitteleuropäischen Arten gekreuzt, sodass die sogenannten Lipizzaner herangezüchtet werden konnten, die heute das Wahrzeichen der Reitschule sowie ganz Wiens und zugleich deren einzig verwendete Pferderasse sind.

Lipizzaner

Lipizzaner (früher Karster) sind etwa 1,50 m bis 1,60 m große, in aller Regel weiße Pferde, die einen großen Teil der Bekanntheit der Hofreitschule ausmachen. Sie verbinden spanische (andalusische), neapolitanische und arabische Pferderassen, die gepaart mit mitteleuropäischen, in den königlichen Gestüten ihre heutige Gestalt erhielten.

Der Name leitet sich vom königlichen Gestüt im slowenischen Lipica ab, das den Habsburgers als königliches Gestüt diente.

Hier die wichtigsten Merkmale der Lipizzaner zusammengefasst:

  • Ursprung: Lipica (Slowenien)
  • Höhe: ca. 153-158 cm
  • Farben: weiß (Schimmel), selten braun und Fuchs-farben
  • Hauptzuchtgebiet: K.u.K-Monarchie (Österreich-Ungarn)

Pferderennen

lipizzanerLipizzaner eignen sich auch aufgrund ihrer geringen Statur eher schlecht als Rennpferde. Darüber hinaus kommt die Pferderasse außerhalb der Spanischen Hofreitschule in Wien aber ohnehin eher selten vor. Der Grund dafür ist, dass die Rasse hier ihren Ursprung hat und so sehr auf die Bedürfnisse der Habsburger Monarchen abgestimmt war. Vielmehr kommen Lipizzaner für Kunstreitvorführungen zum Einsatz, die zwischen April und November in täglichen Trainings vorgeführt werden.

Die bekanntesten Rennpferderassen, die von Reitern eigens für Rennen gezüchtet werden, sind Englisches Vollblut und Traber, die sich aufgrund ihrer körperlichen Robustheit, ihrer Vitalität und nicht zuletzt ihrer anmutigen Erscheinung perfekt für seit Jahrtausenden ausgetragene Pferderennen eignen.

Die bekanntesten Pferderennen der Welt

  • Royal Ascot (oder Ascot). Das Rennen im gleichnamigen Ort in der Grafschaft Berkshir wird seit 1711 ausgetragen und lockt jährlich illustre Gäste an. Darunter Queen Elizabeth als Stammgast.
  • Palio die Siena. Das Rennen in der toskanischen Stadt Siena gilt als das kürzeste Pferderennen der Welt, zugleich aber zu den härtesten.
  • Kentucky Derby. An dem Derby in Churchill Down (Kentucky) dürfen nach den klassischen Regeln eines Derbys nur dreijährige Vollblüter teilnehmen. Es wird seit 1875 jährlich ausgetragen.